Druck und Gönner

Swamp Funk, Afrobeat, Reggae

Aus einer Konzertankündigung: „Druck und Gönner sind ein Statement für die Hammondorgel im aktuellen Musikgeschehen. Und selten gluckst, kreischt, surrt und singt sie so eindringlich, wie wenn Paul Schmincke auf ihr spielt. Er erschafft Klangwelten, die – vertraulich auf Groove-Fundamente seines Schlagzeugers Frederik Dupierry gesetzt – eine hypnotische Anziehung entwickeln. Lange Zeit als Duo unterwegs, ergänzt Marcus Halver an der Gitarre seit 2018 die über lange Zeit wechselnd besetzte dritte Stelle.“

Druck und Gönner verdienen zu Recht das Prädikat “underground“ –  dieses Hammond-Trio hebt sich wohltuend ab von den übrigen Orgel-Ensembles, die sich entweder an der Hardbop-Ära à la Jimmy Smith abarbeiten oder verzweifelt versuchen, den Stil von Booker T & The MGs ins 21. Jahrhundert zu retten. Druck und Gönner gehen da ihren eigenen Weg: Die meisten Stücke stammen aus der Feder von Paul Schmincke und wurden in zahlreichen, bis tief in die Nacht dauernden Probe-Sessions zur Bühnenreife gebracht. Das Ergebnis überzeugt durch eigenwillige Beats, traumwandlerische melodische Linien und überraschend eingängige Songs. Ethno-Pop mischt sich mit schräger Improvisation, Northern Soul trifft auf Psychedelia und das große Erbe der Reggae-Musik wird von den drei Überzeugungstätern so genussvoll zelebriert, dass das Publikum gar keine andere Wahl hat als zu tanzen.

Meine erste Begegnung mit Paul Schmincke war 2010, als ich für einige Jahre bei Sensi Simons Samowar Band  den Gitarrenpart übernahm. Mit seinem satten Sound, den wahnwitzigen Tastenläufen sowie einem unbeirrbaren Gespür für stimmige Melodien und hypnotische Basslinien ist Paul das Mastermind hinter Druck und Gönner. Drummer Frederik Dupierry kombiniert einen großen Fundus an  treibenden Rhythmen mit seiner ganz eigenen, kraftvollen Spielweise ohne Rücksicht auf verstaubte Traditionen. Als Gitarrist in dieser Besetzung kann ich meine liebsten Effektpedale zum Einsatz bringen und tief in den Groove eintauchen, genieße ausgedehnte Solopassagen aber auch das Privileg, mal ein paar Takte auszusetzen.

Wie die meisten Künstler wurden auch Druck und Gönner durch die Covid-Pandemie hart ausgebremst: Nach gefeierten Auftritten bei Studentenpartys und einer überzeugenden Live-Show des freien Radiosenders Wüste Welle Tübingen, wurden wir 2019 zu einem kleinen aber feinen Sommerfestival im Wendland (Niedersachsen) eingeladen. Durch diesen Kontakt ergab sich die Planung einer Tour für das Folgejahr in dieser schönen und kulturaktiven Gegend. Im Herbst bespielten wir noch einen rappelvollen Ratskeller im Rahmen der Jazz- und Klassiktage und probten den Winter über fleißig. Der Rest ist Geschichte: Spätestens im Frühjahr 2020 war klar, dass wir uns bis auf Weiteres nur sporadisch zu Arrangier- und Aufnahmesessions im Studio treffen konnten.

Fortsetzung folgt…

Paul Schmincke – Hammond Orgel
Marcus Halver – Gitarre
Frederik Dupierry – Schlagzeug

Presse/Fotos